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Bewegung im Freien kann möglicherweise Kurzsichtigkeit entgegenwirken

Bewegung im Freien kann möglicherweise Kurzsichtigkeit entgegenwirken

Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass etwa 30 Minuten Bewegung im Freien pro Tag das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern verringern könnte, wenn Kinder diese zusätzliche Aktivität längerfristig aufrechterhalten. Die von chinesischen Forschern (Peking) durchgeführte Studie wurde in der Mai-Ausgabe 2019 von „Translational Vision Science & Technology“ (TVST) veröffentlicht.

Kurzsichtigkeit bzw. Myopie ist in Ostasien, insbesondere in China, bereits ein großes allgemeines Gesundheitsproblem und wird laut einer Studie des Brien Holden Vision Institute aus dem Jahr 2016 voraussichtlich bis 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung betreffen. Es gibt Hinweise darauf, dass eine schwere Myopie das Risiko erhöht, ein Glaukom (grüner Star) oder eine Netzhautablösung zu entwickeln. Diese Erkrankungen können zu einem Verlust des Sehvermögens führen. Myopie wird durch die Verlängerung des Auges verursacht, sodass Licht beim Eintritt in das Auge gebeugt und dadurch das Sehvermögen beeinträchtigt wird.

Chinesische Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Yin Guo vom Tongren Eye Care Center des Beijing Tongren Hospital der Capital Medical University untersuchten in einer prospektiven Interventionsstudie 382 Kinder im Alter von 6 und 7 Jahren von zwei Schulen in der Pekinger Region. Die Schüler einer Gruppe joggten täglich 30 Minuten im Freien. Die Kontrollgruppe hatte diese zusätzliche Aktivität im Freien nicht auf ihrem Stundenplan.

Untersuchungen am Ende eines Jahres zeigten, dass unter den Schülern in der Laufgruppe, die zu Studienbeginn keine Myopie aufwiesen, auch weniger eine Kurzsichtigkeit entwickelten, als bei den Schülern in der Kontrollgruppe. Schüler der Jogginggruppe mit Myopie zu Studienbeginn zeigten im Vergleich zu Schülern in der Kontrollgruppe ein langsameres Fortschreiten der Myopie. Jährliche Nachuntersuchungen nach Abschluss der einjährigen Studie zeigten, dass die Verteilung der Kurzsichtigkeit unter den Schülern in der Lauf- und Kontrollgruppe im vierten Jahr ähnlich geblieben war.

"Unsere Forschungsarbeit liefert weitere Beweise für einen Zusammenhang zwischen mehr Aktivität im Freien und verringertem Auftreten von Kurzsichtigkeit", erklärte Guo. „Diese Studie zeigt auch, dass mehr Aktivität im Freien das Fortschreiten der Myopie um bis zu zwei Jahre verzögern kann. Wir müssen diese Erkenntnisse nun in Maßnahmen für Kinder in China und auf der ganzen Welt umsetzen, um ihre Sehkraft zu bewahren.“

Die Autoren hoffen auch, dass ihre Ergebnisse Auswirkungen darauf haben könnten, wie China und andere Länder die Aktivität von Kindern im Freien fördern, um die zunehmende Inzidenz von Myopie und deren Fortschreiten zu bekämpfen.

Neben dieser wurden auch weitere andere Studien auf dem ARVO-Jahrestreffen 2019 in Vancouver, BC, vorgestellt. Sie weisen u.a. darauf hin, dass der überwiegende Aufenthalt in Räumen mit künstlichem Licht und in Innenräumen möglicherweise mit Ursache für Myopie sein könnte.

Quelle: Newswise, Translational Vision Science & Technology

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